Wie Peter Grün während der “Franzosenzeit” um den Militärdienst herumkam
(Peter Grün heißt richtig Johannes Peter Grün (1786-1866) und ist mein Cousin 1.Grades, 5x entfernt)
Auszug aus dem Jahr 1807:
Ungeliebter Arbeitgeber im Westerwald: Napoleons Heer
Peter, der Zimmermann schreibt über seine “Musterung” (alt: Auszug):
… “In diesem 1807ten Jahr kam ich in Auszug /
die Musterung war in Renneroth / wir waren damals Französisch / von 6 Mann wurde einer genommen / nun kamen die Nenderöther und Arborner beisammen /
in Nenderoth waren 2 Mann in Arborn 4 Mann / wie ich nun in die Stube trat es waren 3 Dokter da 2 Französische und ein Deutscher /
der Deutsche war der Dokter Wind dem Rath Geil sein Eidam (Schwiegersohn) von Mengerskirchen / da sagten die Französische das gibt einen schönen Lansge /
ich dachte aber ihr habt mich noch nicht / nun war ich in meinem 16ten Jahr der Trep herab gefallen und hatte den Halsknochen zerbrochen/ es wurde wieder geheilt /
die rechte Achsel war aber 1 1/2 Zoll niedriger wie die linke / nun war ein alter Soldat in Nenderoth namens Debus /
der sagte wenn ich mich in Acht näm so käm ich los dann die Dokter konten nicht wissen wie es wäre / er sagt wenn sie dir den Arm über den Kopf thun wollen so must du thun als wenn es dir arg weh täte /
und so auch wenn sie dir den Arm zurük thun wollen/ sie haben über eine halbe Stund an mir gearbeitet und brachten nichts fertig /
nun wurden die gefragt die andern flinf die bey mir in der Stube waren wie es sich verhielt / die sagten sie wüßten es nicht / das war mir gut / nun mußten die drey Munziebalräthe aus dem Nenderöther Kirchspiel herbei /
die solten aussagen wie es wäre / der Nenderöther war mein Vaters Bruder / der Arborner dem seine Frau war meiner Mutter Schwesters Tochter (zeige Verwandtschaft) / mit dem Odersberger seine Frau war eine nae Verwante /
der Arborner schrib sich Gradel (zeige Verwandtschaft) / der Odersberger Lauer / ich konte auch wirklich kein Holz schneiden oben auf der Bank / nun ging das Jahr 1807 zu ende und vom Soldaten Leben war ich Frey /
mein Vater wolte haben ich solte mir einen Fasttag anstellen / nein sagte ich lieber ein Freudenfest ich werde wohl der Fasttage noch genug bekommen….”
aus: „Lebensbeschreibung des Johannes Peter Grün“ Manuskript von 1867. Zur Satztrennung und besseren Verständlichkeit wurden „/“ eingefügt. Ansonsten wörtlich wiedergegeben.
Die genannten Orte Nenderoth, Arborn und Odersberg liegen in unmittelbarer Nachbarschaft zu Henrys Heimatort und gehören heute alle zur selben Gemeinde Greifenstein in Hessen.
Das nahegelegene „Renneroth“ gehört heute zu Rheinland-Pfalz.
Mit freundlicher Genehmigung aus dem Artikel von Herrn Sattler. Das Original stammt von dieser Seite: https://de.paperblog.com/die-hoffnung-auf-amerika-teil2-der-aufbruch-eines-untertanen-458332/
(Peter Grün heißt richtig Johannes Peter Grün (1786-1866) und ist mein Cousin 1.Grades, 5x entfernt)
Auszug aus dem Jahr 1807:
Ungeliebter Arbeitgeber im Westerwald: Napoleons Heer
Peter, der Zimmermann schreibt über seine “Musterung” (alt: Auszug):
… “In diesem 1807ten Jahr kam ich in Auszug /
die Musterung war in Renneroth / wir waren damals Französisch / von 6 Mann wurde einer genommen / nun kamen die Nenderöther und Arborner beisammen /
in Nenderoth waren 2 Mann in Arborn 4 Mann / wie ich nun in die Stube trat es waren 3 Dokter da 2 Französische und ein Deutscher /
der Deutsche war der Dokter Wind dem Rath Geil sein Eidam (Schwiegersohn) von Mengerskirchen / da sagten die Französische das gibt einen schönen Lansge /
ich dachte aber ihr habt mich noch nicht / nun war ich in meinem 16ten Jahr der Trep herab gefallen und hatte den Halsknochen zerbrochen/ es wurde wieder geheilt /
die rechte Achsel war aber 1 1/2 Zoll niedriger wie die linke / nun war ein alter Soldat in Nenderoth namens Debus /
der sagte wenn ich mich in Acht näm so käm ich los dann die Dokter konten nicht wissen wie es wäre / er sagt wenn sie dir den Arm über den Kopf thun wollen so must du thun als wenn es dir arg weh täte /
und so auch wenn sie dir den Arm zurük thun wollen/ sie haben über eine halbe Stund an mir gearbeitet und brachten nichts fertig /
nun wurden die gefragt die andern flinf die bey mir in der Stube waren wie es sich verhielt / die sagten sie wüßten es nicht / das war mir gut / nun mußten die drey Munziebalräthe aus dem Nenderöther Kirchspiel herbei /
die solten aussagen wie es wäre / der Nenderöther war mein Vaters Bruder / der Arborner dem seine Frau war meiner Mutter Schwesters Tochter (zeige Verwandtschaft) / mit dem Odersberger seine Frau war eine nae Verwante /
der Arborner schrib sich Gradel (zeige Verwandtschaft) / der Odersberger Lauer / ich konte auch wirklich kein Holz schneiden oben auf der Bank / nun ging das Jahr 1807 zu ende und vom Soldaten Leben war ich Frey /
mein Vater wolte haben ich solte mir einen Fasttag anstellen / nein sagte ich lieber ein Freudenfest ich werde wohl der Fasttage noch genug bekommen….”
aus: „Lebensbeschreibung des Johannes Peter Grün“ Manuskript von 1867. Zur Satztrennung und besseren Verständlichkeit wurden „/“ eingefügt. Ansonsten wörtlich wiedergegeben.
Die genannten Orte Nenderoth, Arborn und Odersberg liegen in unmittelbarer Nachbarschaft zu Henrys Heimatort und gehören heute alle zur selben Gemeinde Greifenstein in Hessen.
Das nahegelegene „Renneroth“ gehört heute zu Rheinland-Pfalz.
Mit freundlicher Genehmigung aus dem Artikel von Herrn Sattler. Das Original stammt von dieser Seite: https://de.paperblog.com/die-hoffnung-auf-amerika-teil2-der-aufbruch-eines-untertanen-458332/